Booten "fromiso" - Überblick
Für normalen Gebrauch empfehlen wir das Standarddateisystem von aptosid, ext4, welches von den Maintainern gut betreut ist.
Diese Bootoption startet aptosid von einer ISO-Datei auf der Festplatte (ext2/3/4). Das ist viel schneller als von einer CD (Festplatten-Installationen "fromiso" dauern nur einen Bruchteil der Zeit).
Dies ist natürlich viel schneller als von einem CD/DVD-Laufwerk, und das Laufwerk steht gleichzeitig zur Verfügung. Alternativ kann man auch QEMU verwenden.
Voraussetzungen:
* eine funktionierende Grub-Installation (auf Floppy, einer Festplatteninstallation oder der Live-CD)
* eine aptosid-Imagedatei (z. B. aptosid.iso) und ein Linux-Dateisystem wie ext2/3/4
* Wenn die Imagedatei umbenannt wird (zum Beispiel auf aptosid.ISO), müssen die Befehle entsprechend angepasst werden, da das Dateibenennungssystem von Unix/Linux zwischen Groß- und Kleinschreibung unterscheidet.
fromiso mit Grub2
aptosid liefert eine grub2-Datei mit der Bezeichnung 60_fll-fromiso, um einen fromiso-Eintrag im grub2-Menü zu generieren. Die Konfigurationsdatei für fromiso ist grub2-fll-fromiso mit dem Pfad /etc/default/grub2-fll-fromiso.
Als erstes öffnet man einen Terminal und wird root mit:
sux apt-get update apt-get install grub2-fll-fromiso
Im Anschluss öffnet man einen Editor der Wahl (kwrite, mcedit, vim ...):
mcedit /etc/default/grub2-fll-fromiso
In den Zeilen, die aktiv sein sollen, wird das Kommentarzeichen # entfernt, und man ersetzt die voreingestellten Anweisungen innerhalb der "Anführungszeichen" mit den eigenen Parametern.
Beispiel: vergleichen Sie diese geänderte grub2-fll-fromiso mit den Grundeinstellungen (die zur Demonstration hervorgehobenen Zeilen wurden geändert):
# Defaults for grub2-fll-fromiso update-grub helper # sourced by grub2's update-grub # installed at /etc/default/grub2-fll-fromiso by the maintainer scripts # # This is a POSIX shell fragment # # specify where to look for the ISO # default: /srv/ISO ### Note: This is the path to the directory that contains the ISO,
it is not to include the actual aptosid-*.iso file.### FLL_GRUB2_ISO_LOCATION="/media/disk1part4/aptosid-iso" # array for defining ISO prefices --> aptosid-*.iso # default: "aptosid- fullstory-" FLL_GRUB2_ISO_PREFIX="aptosid-" # set default language # default: en_US FLL_GRUB2_LANG="en_AU" # override the default timezone. # default: UTC FLL_GRUB2_TZ="Australia/Melbourne" # kernel framebuffer resolution, see # http://manual.aptosid.com/de/cheatcodes-vga-de.htm#vga # default: 791 #FLL_GRUB2_VGA="791" # additional cheatcodes # default: noeject FLL_GRUB2_CHEATCODE="noeject nointro"
Speichern Sie die Änderungen, schließen Sie den Editor und führen Sie als root folgenden Befehl in einem Terminal aus:
update-grub
Die Grub2-Konfigurationsdatei grub.cfg wird damit aktualisiert und erkennt die im angegebenen Verzeichnis platzierten ISOs. Diese stehen beim nächsten Neustart zur Wahl.
Allgemeine Informationen zu fromiso und persist
Firmware
Dies gilt für alle Anwendungen mit Persist, außer Installationen auf RAW-Geräte. Für RAW-Geräte siehe Installation einer aptosid-ISO auf einen USB-Stick, eine SSD-Karte, einem SHDC-Gerät unter Verwendung einer anderen Linuxdistribution, MS Windows oder Mac OS X
Um Firmware auf einem Live-System in dessen /lib/firmware zu speichern, muss sie in einem Verzeichnis /aptosid/firmware auf dem Stick abgelegt werden. Dies kann beim Booten aktiviert werden, indem Yes vom grafischen Driver menu gewählt wird oder indem in der Kernelbefehlszeile firmware angefügt wird. firmware=/lib/firmware lädt die auf dem Computer gefundene Firmware ab der ersten Installation. Um dieses Verhalten als Grundeinstellung zu wählen, können die Boot-Konfigurationsdateien angepasst werden, so z.B. die Datei /boot/isolinux/syslinux.cfg.
Sowohl persist als auch firmware kann Dateien an verschiedenen Orten verwenden. Wenn zum Beispiel die Datei für Persistenz im Rootverzeichnis des Sticks gespeichert ist und den Namen persist.img trägt, wird der Kernel-Parameter persist=/persist.img verwendet. Falls die Firmware sich in einem Verzeichnis fw befindet, wird der Kernelparameter firmware=/fw gesetzt.
fromiso und persist auf einer Festplatte
Ein persistentes Livesystem kann auf einer beschreibbaren Festplatte verwendet werden, wenn ein fromiso-System mit einem persist-Bootparmeter verbunden wird. Persist auf einem Dateisystem mit ext2/ext3/ext4 ist unkompliziert:
persist
Um persist mit einem VFat-Dateisystem zu benutzen, muss eine Datei verwendet werden, die ein Linux-Dateisystem beinhaltet.
Falls das persistente Verzeichnis oder die persistente Datei an einem anderen Ort als /aptosid-rw verwendet werden soll, muss dieser Ort als Boot-Parameter angegeben werden, zum Beispiel persist=/janes/files :
persist=/user-name/files
aptosid verwendet AUFS, um "copy on write" auf der ISO zu ermöglichen, womit neue Dateien bzw. Verzeichnisse geschrieben werden können. Wenn vorhandene Verzeichnisse oder Dateien aktualisiert werden, wird die neue Version temporär im RAM gespeichert. Der Boot-Parameter persist speichert neue Dateien in der gleichen Partition, wo sich auch das ISO-Abbild befindet.
fromiso ergibt ein Live-System, welches alle automatischen Routinen einer aptosid-Live-ISO bietet. Dies hat den Vorteil, dass zum Beispiel die Hardware automatisch konfiguriert wird. Gleichzeitig bedeutet es, dass bei jedem Systemstart die gleichen Dateien erstellt werden, wenn nicht zusätzliche Parameter verwendet werden
persist zusätzlich mit aptosid spezifischen Bootparametern wie noxorgconf oder nonetwork bedeutet, dass die automatische Erstellung von Dateien während des Bootvorgangs unterbunden wird. Siehe auch Bootoptionen
Mit Ausnahme einer Kernelaktualisierung können unter Verwendung von persist auch Programmpakete mit apt installiert werden. Alle neuen Anwendungen und Dateien stehen mit dem nächsten Systemstart zur Verfügung. Einige Programmpakete benötigen die Freischaltung von contrib und non-free in der APT-Quellenliste, siehe Nicht freie Quellen für APT freischalten
fromiso und persist auf bootfähigen USB-Sticks/SSD-Karten
Die vielleicht ideale Verwendung von persist ist mit install-usb-gui, womit ein eigener bootfähiger USB-Stick mit eigenen Daten und selbst gewählter Software erstellt werden kann. Die persönlichen Dateien werden auf dem USB-Gerät in einem Unterverzeichnis gespeichert.
persist auf einem FAT-Dateisystem (üblich für DOS/Windows9x und Standard auf Flash-Drives) bedarf der Erstellung einer großen Datei, welche als Loop-Gerät eingebunden wird. Diese Datei muss formatiert werden.
Für USB-Sticks/SSD-Karten sind ext2 und vfat die empfohlenen Dateisysteme. Sie bieten vermutlich die beste plattformübergreifende Kompatibilität zur Datenrettung im Notfall. Bei Verwendung von ext2 muss auf "MS Windows™"-Installationen für den Datenaustausch ein ext2-Treiber verfügbar sein. Ein Wiederbeschreiben von Flash-Speichergeräten hängt von den technischen Spezifikationen der USB-Sticks/SSD-Karten ab.
Dateisysteme mit ext2
Mit ext2 wird die ganze Partition verwendet. Das aktuelle Root-Verzeichnis wird verwendet und ein Verzeichnis /fll wird angelegt, welches den restlichen Speicherplatz zum Abspeichern der Daten im persist-Modus verwendet.
Dateiysteme mit vfat
Wenn vfat verwendet wird, wird der persist-Modus mittels einer Datei ermöglicht, die maximal 2GB groß sein kann, aber mindestens 100MB groß sein soll (weniger macht keinen Sinn). Diese Datei sollte aptosid-rw benannt werden.
Beispiel, wie man persist nach erfolgter Installation setzt
Wenn man nicht sicher ist, wie der Mount-Punkt heißt, wird der USB-Stick eingebunden und der Befehl df -h ausgeführt, um eine Liste mit allen Mount-Punkten des Systems zu erhalten. Man schaut nach einem Eintrag wie /dev/sdb oder /dev/sdc. Falls die Ausgabe anders lautet als "/media/disk" in unserem Beispiel, muss die Zeile unseres Beispiels durch den wirklichen Mount-Punkt ersetzt werden (z.B. "/media/disk-1").
Um das Beispiel fortzusetzen: der Befehl df -h schafft Klarheit, und in unserem Beispiel zeigt er eine Partition auf dem USB-Stick:
/dev/sdc1 4.1G 1.1G 2.8G 28% /media/disk
Daher:
disk="/media/disk"
Größe der persistenten Partition festlegen:
size=1024
Erstellen eines Verzeichnisses:
mkdir $disk-1/aptosid
Erstellen der persistenten Partition:
dd if=/dev/zero of=$disk/aptosid-rw bs=1M count=$size && echo 'y' | LANG=C /sbin/mkfs.ext2 $disk/aptosid-rw && tune2fs -c 0 "$disk/aptosid-rw"
NTFS-Partitionen [das übliche Dateisystem von Windows-Installationen (NT/2000/XP/Vista/7)] können NICHT für Persistenz verwendet werden.
Installation von aptosid auf USB-Stick/SSD-Karte
aptosid auf USB-Stick/SSD-Karte zu installieren ist genauso einfach wie eine normale Festplatteninstallation. Hier eine einfache Anleitung.
Voraussetzungen:
Jeder PC mit USB 2.0 und Bootfähigkeit von USB/SSD.
Eine Abbilddatei aptosid.iso.
3 Arten der Installation nach USB/SSD
- 1) fromiso: diese Methode ist ausschießlich für aptosid (aptosid-on-a-stick)
- 2) Vollständig: die vollständige Installation nach USB/SSD verhält sich wie eine Festplatteninstallation und wird mittels des normalen Installationsprogramms durchgeführt.
- 3) RAW device: ideal, wenn eine andere Linux-Distribution, MS Windows oder Mac OS X Ausgangssystem ist und man aptosid auf einen USB-Stick installieren möchte (aptosid-on-a-stick). Bitte beachten Sie die Besonderheiten!
USB/SSD fromiso-Installation, aptosid-on-a-stick
Der USB-Speicher wird mit ext2 oder fat32 (mindestens 2GB) vorformatiert. Er soll nur eine als bootfähig markierte Partition haben (einige BIOS verlangen die Bootflag).
Falls ein Formatierungs-Tool mit einer graphischen Oberfläche wie gparted verwendet wird, löschen Sie bitte eine existierende Partition und erstellen Sie eine neue, bevor sie diese formatieren.
USB-fromiso von einer aptosid-Festplatteninstallation:
fromiso USB wird mittels Menü>System>install-aptosid-to-usb durchgeführt.
USB-fromiso von einer aptosid-*.iso:
Auf einer LIVE-CD kann man auch auf das aptosid-Installer-Icon klicken und Install to USB wählen.
Optionen:
Man hat die Möglichkeit Sprache, Zeitzone und weitere Optionen zu wählen, und mittels eines Häkchens kann man entscheiden, ob man persist aktivieren möchte oder nicht.
Schließlich hat man ein bootfähiges USB/SSD-Speichergerät. Falls "persist" nicht gewählt wurde, kann es nachträglich aktiviert werden, indem man persist der Befehlszeile des Grub-Startbildschirms anfügt. (Dies funktioniert vermutlich nicht, wenn vfat das Dateisystem ist. In diesem Falle muss die Installation wiederholt werden, wenn die persist-Option vergessen wurde.)
Es geht auch in einem Terminal:
fll-iso2usb -D /dev/sdX --iso /home/aptosid/aptosid.iso -p -- lang=fr_CA tz=America/Vancouver
Dieser Befehl installiert das ISO auf das USB-Speichergerät sdX mit persist, kanadisch-französischer Sprachlokalisation und America/Vancouver (CAN) als Zeitzone in der Grub-Befehlszeile.
Die Konfiguration von X (Grafikkarte, Tastatur, Maus) bzw. die Netzwerkkarten wurden nicht gespeichert, womit dieses Vorgehen ideal ist, falls diese Installation auf mehreren Computern verwendet werden soll.
Weitere Informationen auch zu individuellen Anpassungsmöglichkeiten siehe:
$ man fll-iso2usb
Vollständige Installation auf USB/SSD-Speichergeräten (verhält sich wie eine Festplatteninstallation)
Empfohlene Mindestgröße:
aptosid "LITE": 2,5GB PLUS Platz für Daten
aptosid "FULL": 4GB PLUS Platz für Daten
Der USB-Speicher wird mit ext2 vorformatiert und wie bei einer Standardinstallation partitioniert.
Die Installation wird von der Live-ISO gestartet, man wählt die Partition auf dem USB/SSD-Speicher, wohin aptosid installiert werden soll (zum Beispiel sdbX) und folgt den Anweisungen des Installers. Weitere Infos unter Installation auf die Festplatte.
Um von einem USB/SSD-Speichergerät booten zu können, muss 'Boot from USB' im BIOS aktiviert sein.
Weiters ist zu beachten:
- Eine USB/SSD-Installation ist üblicherweise an den PC gebunden, auf welchem die Installation durchgeführt wurde. Falls man wünscht, die Installation auch auf anderen PCs zu nutzen, sollten keine proprietären Grafiktreiber bzw. Bootoptionen vorkonfiguriert sein. Ausnahme ist die vesa-Bootoption in grub.cfg. Für dies alles muss man nach einer erfolgreichen Installation selbst Sorge tragen.
- Nach dem Booten mit einem USB/SSD-Speicher auf einem anderen PC muss fstab angepasst werden, um die Festplatten des PCs ansprechen zu können.
- "fromiso" mit "persist" ist eine bessere Option, falls mehrere PCs genutzt werden sollen.
Vollständige Installation auf eine USB-Festplatte ist gleich einer Installation auf eine Partition
Eine USB-Festplatteninstallation ist besonders für Anwender, die von Windows kommen oder andere Linux-Distributionen nutzen, attraktiv: man kann aptosid auf eine USB-Festplatte installieren und muss sich nach dem Anstecken der Festplatte nicht um eine Dual-Boot-Konfiguration kümmern (Neupartitionierung, Grub-Anpassung u.a. fallen weg).
Die Installation wird von der Live-ISO (oder von einem USB/SSD-Speicher) wie eine Standard-Installation und nicht wie eine USB-Installation durchgeführt. Man wählt die Partition auf der USB-Festplatte, wohin aptosid installiert werden soll, zum Beispiel sdbX, und folgt den Anweisungen des Installationsprogramms. Grub muss auf die Partition der USB-Festplatte geschrieben werden.
Weitere Informationen unter Installation auf eine Festplatte
Weiters ist zu beachten:
- Eine USB-Festplatteninstallation ist üblicherweise an den PC gebunden, auf welchem die Installation durchgeführt wurde. Falls man wünscht, die Installation auch auf anderen PCs zu nutzen, sollten keine proprietären Grafiktreiber bzw. Bootoptionen vorkonfiguriert sein. Ausnahme ist die vesa-Bootoption in grub.cfg. Für dies alles muss man nach einer erfolgreichen Installation selbst Sorge tragen.
- Nach dem Booten mit einer USB-Festplatte auf einem anderen PC muss fstab angepasst werden, um die Festplatten des PCs ansprechen zu können. Auch kann xorg.conf eine Netzwerkkonfiguration benötigen.
Vollständige Installation auf einen GPT-Wechsel-Datenträger (verhält sich wie eine normale Festplatteninstallation)
Siehe Partitionierung einer GPT mit gdisk und die Instruktionen von Installationsoptionen - HD, USB, VM und Cryptroot.
Bootbare (U)EFI-Wechseldatenträger
Anwendbar ab aptosid 2011-02.
Falls mit EFI gebootet werden soll, ohne ein optisches Medium zu brennen, wird eine VFat-Partition mit einem portablen EFI-Bootloader /efi/boot/bootx64.efi benötigt. Die ISOs aptosid amd64 liefern eine solche Datei sowie eine Grub-Konfiguration, welche diese laden kann, mit. Um einen USB-Stick dafür vorzubereiten, muss nur der Inhalt der Aptosid-ISO auf das Root-Dateisystem eines mit vfat formatierten USB-Sticks kopiert werden. Diese Partition muss mit Hilfe eines Partitionierungsprogramms auch als bootfähig markiert werden.
Selbstverständlich ermöglicht das ausschließliche Kopieren der Dateien auf eine VFat-Partition eines USB-Sticks kein Booten in ein traditionelles BIOS-System, aber es ist ziemlich einfach, dies mithilfe von syslinux und install-mbr aktivieren. Dazu müssen (ohne dass der USB-Stick eingebunden ist) diese beiden Befehle ausgeführt werden:
syslinux -i -d /boot/isolinux /dev/sdXN install-mbr /dev/sdX
Ein so vorbereiteter USB-Stick bootet mit EFI in ein einfaches Grub2-Menü bzw. mit einem traditionellen BIOS in ein grafisches gfxboot-Menü.
Einer der Vorteile, einen USB-Stick auf diese Weise vorzubereiten - im Gegensatz zur Erstellung eines Raw-Sticks unter Verwendung von isohybrid - ist die Möglichkeit, dass die Boot-Dateien am Stick bearbeitet werden können, um die automatische Verwendung benutzerdefinierter Optionen zu ermöglichen.
Für traditionelle BIOS-Systeme können diese Dateien bearbeitet werden: /boot/isolinux/syslinux.cfg bzw. /boot/isolinux/gfxboot.cfg. Für EFI-Systeme kann die Datei /boot/grub/x86_64-efi/grub.cfg bearbeitet werden.